Sanierung Stiftsgebäude: Zellenstruktur der Mönche wird wiederhergestellt

Montag, 2. Mai 2022

Derzeit werden im Rahmen einer weiteren Renovationsetappe des Stiftsgebäudes das zweite und dritte Obergeschoss des Dekanatsflügels saniert. Andere Etappen konnten bereits erfolgreich abgeschlossen werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund sechs Millionen Franken.

Umbau

Zu wenig Büros, fehlende Versammlungs- und Schulungsräume sowie überholungsbedürftige Sanitär- und Elektroinstallationen sind der Grund, weshalb im Rahmen mehrerer Teilprojekte im Stiftsbezirk St.Gallen verschiedene Gebäude teil- oder totalsaniert werden. Aktuell gleichen das zweite und dritte Obergeschoss im Dekanatsflügel einer Grossbaustelle. Während im zweiten Obergeschoss eine neue Küche, Sanitäranlagen und ein zusätzliches Büro geschaffen werden, wird das dritte Obergeschoss einer Totalsanierung unterzogen. Unter anderem werden hier die Böden bis auf die Grundstruktur zurückgebaut. Die bisherigen Böden wiesen zum Teil ein Gefälle von bis zu drei Prozent vor. Soweit wie möglich werden diese nun ausgeebnet.

Zudem war es bislang so, dass man vom Hauptkorridor nur über einen Zwischenkorridor zu den Büros kam. «Dieser Zwischenkorridor wird nun aufgehoben. Dadurch wird sozusagen die frühere Zellenstruktur der Mönche wiederhergestellt», sagt Pirmin Koster, verantwortlich für den Liegenschaftsunterhalt beim Katholischen Konfessionsteil des Kantons St.Gallen. Heisst, jedes der entstehenden sechs Büros und die zwei Schulungsräume sind fortan durch eine eigene Türe direkt vom Hauptkorridor aus erreichbar. Die neuen Türen sollen analog den bestehenden, die über exklusive Türverkleidungen mit masarierten Malerarbeiten verfügen, nachgebildet werden. Auch eine Toilettenanlage entsteht. Ziel ist es, dass diese Bauetappe bis Januar 2023 abgeschlossen werden kann.

Zusätzlicher Schulraum für die flade

Deutlich früher müssen die noch laufenden Arbeiten im Türmlihaus beendet sein. Während dort auf der einen Seite direkt über dem Klosterbistro Raum für Arbeitsstellen – darunter die Kommunikationsstelle des Konfessionsteils und jene des Bistums – sowie zusätzliche Sitzungszimmer geschaffen wurden, entsteht auf der anderen Seite zusätzlicher Schulraum für die flade. Die entsprechenden Räume müssen bis im Sommer bezugsbereit sein.

Erfolgreich abgeschlossen werden konnte bereits die Totalsanierung des Gebäudes Klosterhof 8a südlich der Kathedrale. Wo einst die Sparkasse der katholischen Administration (Sparad) und später ein Teil der kantonalen Staatsanwaltschaft untergebracht waren, weht heute ein ganz anderer Wind: Die Diözesane Kirchenmusikschule sowie die Pensionskasse der Diözese St.Gallen haben hier neue Räume erhalten. Ebenso entstand eine neue Hauswartwohnung und im Dachgeschoss steht seit der Sanierung des Gebäudes ein grosser Sitzungs- und Schulungssaal zur Verfügung.

Möglich ist das Grossprojekt mit diesen verschiedenen Sanierungsetappen nur dank enger Kooperation von Denkmalpflege, Architekt und der Erfahrung der eigenen Baukommission des Katholischen Konfessionsteils. Die Gesamtkosten von rund sechs Millionen Franken können nach heutigem Kenntnisstand eingehalten werden. Über allem steht das Ziel, die Bausubstanz zu erhalten sowie nachhaltig und sinnvoll zu nutzen.

Text und Bilder: Roger Fuchs

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