Die päpstliche Schweizergarde präsentiert sich mitten im Europapark

Sonntag, 21. April 2024

Da staunt man als Besucherin oder Besucher nicht schlecht, wenn man durch die Lobby des Hotels Colosseo im Europapark schlendert. Gleich in zwei Vitrinen werden Uniformen und eine Fahne der Schweizergarde präsentiert. Dazu zwei Bilder mit den vormaligen Päpsten. Noch mehr staunt man als Ostschweizer, wenn man die Hintergründe dieser Leihgabe liest. Ein früherer St.Galler Kommandant gilt als deren Überbringer.

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In der Hotellobby des Hotels Colosseo im Europapark grüsst dieser Hellebardier der Schweizergarde. Bild: Roger Fuchs

Zwischen der Besitzerfamilie von Deutschlands grösstem Freizeitpark – dem Europapark in Rust – und der päpstlichen Schweizergarde sowie deren Kommandanten herrscht offenbar seit Jahren ein freundschaftlicher Austausch. Nur so lässt sich erklären, was die Besucherinnen und Besucher zu Gesicht bekommen, die im Hotel Colosseo nächtigen. Gut abgeschirmt hinter einer Glasvitrine grüsst ein Hellebardier der Garde in der traditionellen blau-gelb-rot gestreiften Uniform.

Eine Tafel klärt auf: Demnach wurde diese Uniform im Jahr 2005 vom damaligen Kommandanten der Schweizergarde, dem St.Galler Elmar Theodor Mäder, dem Europapark anlässlich des 30-Jahr-Jubiläums als Leihgabe überreicht. Mäder war der 33. Kommandant der kleinsten Armee der Welt. Die Uniform soll das Interesse junger Schweizer für den Dienst in der Päpstlichen Schweizergarde wecken, ist weiter zu lesen.

Die guten Beziehungen halten an

Auch der aktuelle Kommandant, Oberst Christoph Graf aus dem Kanton Luzern, scheint grosse Freude an der hier ausgestellten Uniform zu haben, wie auf einer weiteren Tafel ein Brief aus dem Jahr 2017 von Graf an Herrn Mack von der Besitzerfamilie des Europaparks untermauert. Demnach hat Christoph Graf auch selbst mit seiner Familie diesen Park schon besucht. Und manch ein Gardist dürfte es ihm gleichgetan haben. Der Kommandant bedankt sich im selben Schreiben für die Freikarten, die der Garde zur Verfügung gestellt worden sind.

Wer weiter durch die Hotellobby schreitet, trifft auch noch auf eine zweite Vitrine – diesmal mit einer Kommandanten-Uniform sowie einer Fahne der Schweizergarde. Deren Unterteilung in vier verschiedene Felder und die entsprechende Bedeutung kann erneut auf einer Infotafel nachgelesen werden.

Nun: Am 6. Mai, dem Gedenktag des Sacco di Roma, werden die neuen Rekruten der Garde wiederum ihren Eid ablegen. Wie viele davon möglicherweise aufgrund der Gardepräsenz im Europapark auf den Geschmack dieses Engagements gekommen sind, muss an dieser Stelle offengelassen werden.

Text und Bilder: Roger Fuchs

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