Postulat, Budget, Verpflichtungskredit – Viel Zustimmung im Kollegium

Mittwoch, 20. November 2024

Der Administrationsrat hat am Dienstag, 19. November, dem Kollegium einen Bericht vorgelegt zur Anpassung der rechtlichen Grundlagen, damit das neue Schutzkonzept – aktuell in der Vernehmlassung – umgesetzt werden kann. Der Bericht ist die Folge einer in ein Postulat umgewandelten Motion. Die Kenntnisname des Berichts passierte mit ebenso grosser Zustimmung wie das Budget 2025 und der Verpflichtungskredit zur Sanierung des Hofflügels im Stiftsbezirk.

Stefan Meier, Motionär Min

Kollegienrat Stefan Meier aus Rorschach dankt dem Administrationsrat und der Bistumsleitung, dass sie dem wichtigen Thema «Schutz und Prävention» Beachtung schenken. Bild: Roger Fuchs

Seit mehreren Monaten arbeitet eine von Bistum und Konfessionsteil paritätisch zusammengesetzte Arbeitsgruppe an der Überarbeitung des bisherigen Schutzkonzepts und einer neuen Organisationsstruktur. Es ist eine direkte Folge der im September 2023 publizierten Studie zur Geschichte des sexuellen Missbrauchs im Umfeld der römisch-katholischen Kirche Schweiz, welche die Kirche selbst in Auftrag gegeben hatte.

Das überarbeitete Schutzkonzept befindet sich aktuell in der Vernehmlassung. Damit dieses umgesetzt werden kann, braucht es Anpassungen der rechtlichen Grundlagen, denn alle in die Umsetzung des Schutzkonzepts involvierten Gremien sollen künftig der dualen Trägerschaft unterstehen.

Mit der Berichterstattung zu den neu zu schaffenden rechtlichen Grundlagen folgte der Administrationsrat der in ein Postulat umgewandelten Motion «Wir schauen hin», die im November 2023 von Kollegienrat Stefan Meier aus Rorschach zusammen mit 98 Mitunterzeichnenden eingereicht wurde. Kollegienrat Hans Hüppi-Oberholzer, Obersee, führte aus, dass mit den Dekretsanpassungen wohl auch Mehrkosten auf den Konfessionsteil zukommen. Diese würden aber wohl weniger ins Gewicht fallen als die Genugtuungszahlungen für die betroffenen Personen.

Motionär Stefan Meier zeigte sich dankbar, dass der Administrationsrat einen Vorschlag macht, der das Bistum und den Konfessionsteil einmal mehr in eine Vorreiterrolle bringe. Zwar gelte es in der Vernehmlassung des Schutzkonzepts noch Nuancen anzupassen, alles in allem seien damit aber richtige und wichtige Schritte eingeleitet worden. Mit 168 Ja-Stimmen und einer Enthaltung wurde der Postulatsbericht zur Kenntnis genommen.

Kostenstruktur überprüfen

Ebenso gross (166 Ja, 1 Nein, 2 Enthaltungen) war die Zustimmung zum Budget 2025, auch wenn dieses bei einem Aufwand von 78,1 Millionen Franken mit einer Million Franken Defizit rechnet. «Die Finanzen sind unter Druck geraten», so Kollegienrat Josef Seliner aus Kaltbrunn namens der Geschäftsprüfungskommission. Im Budget 2025 habe der Administrationsrat angesichts von Finanzreserven noch keine nachhaltigen Sparmassnahmen umgesetzt. Für die Folgejahre werden aber die gesamte Kostenstruktur systematisch einer Prüfung zu unterziehen sein. Dem pflichtete auch Administrationsratspräsident Armin Bossart bei: «Die Luft, die wir noch haben, ermöglicht uns strategisch geschickt und mit Weitsicht zu handeln.

Aus dem Plenum gab es keine weiteren Wortmeldungen, ebenso nicht beim Verpflichtungskredit von 2,1 Millionen zur Sanierung des Hofflügels mit der darin integrierten Bischofswohnung. Diese Sanierung kann somit nach dem gestrigen Ja durch das Kollegium im kommenden Frühjahr angepackt werden. Zur Kenntnis genommen wurde im Weiteren der Wirkungsbericht über das neue Finanzausgleichssystem.

Neues Duo: Krempl und Bischofberger

Für Peter Burkhard aus Ebnat-Kappel war es die letzte Session, die er als Kollegiumspräsident eröffnen konnte. In seiner Ansprache motivierte er, der Kommunikation stets grosse Beachtung zu schenken. Nur mit verständlicher Kommunikation sei es möglich, dass die Kirche wieder einen Draht zu den Menschen aller Generationen finde.

Auf seinem Stuhl Platz genommen hat anschliessend der zum neuen Kollegiumspräsidenten gewählte Bernhard Krempl aus Goldach. Das Porträt dazu gab es bereits gestern. Vizepräsident ist fortan Felix Bischofberger aus Altenrhein. Die neuen Stimmenzählerinnen und -zähler heissen Esther Granitzer (St.Gallen), Andreas Karrer (Wil) und Ivan Catellino (Benken).

Ebenfalls bereits gestern berichtet wurde über die Zustimmung zur Ausweitung des Kandidatenfeldes für die Bischofswahl.

Text und Bilder: Roger Fuchs

Weitere News.