Kollegium befürwortet grösseres Kandidatenfeld für den St.Galler Bischof

Dienstag, 19. November 2024

Das katholische Kollegium des Kantons St.Gallen hat am Dienstag, 19. November, mit grossem Mehr der Ausweitung des Kandidatenfeldes für den zwölften St.Galler Bischof zugestimmt. Demnach kommen nicht nur inkardinierte Priester in Frage, sondern alle Priester mit einer bischöflichen Missio im Bistum St.Gallen. Die Sechserliste befindet sich bereits in Rom. Kritik gabs am zeitlichen Ablauf.

Kollegium Plenum Min

Das katholische Kollegium steht hinter einem grösseren Kandidatenfeld für den St.Galler Bischof. Bild: Roger Fuchs

Jetzt ist es beschlossene Sache: Das Kandidatenfeld für den künftigen St.Galler Bischof kann definitiv ausgeweitet werden. Dies haben die Mitglieder des katholischen Kollegiums an der heutigen Session beschlossen.

Kritik gabs am zeitlichen Ablauf, denn die vom Domkapitel zusammengestellte Sechserliste befindet sich bereits in Rom. Nach der Annahme des Rücktritts durch den Papst hatte das Domkapitel zwei Monate dazu Zeit.

«Der zeitliche Umstand ist sehr unglücklich», brachte Stefan Schöb (St.Gallen) als Präsident der vorberatenden Kommission die Gefühlslage auf den Punkt. Da man wusste, dass sich diese Frage früher oder später stellt, hätte man eine entsprechende Vorlage schon früher in den Rat einbringen können. Die Notwendigkeit der Öffnung sei in der vorberatenden Kommission jedoch mit nur einer Gegenstimme begrüsst worden.

Annahme des Rücktritts kam schneller als erwartet

Administrationsratspräsident Armin Bossart pflichtete dem Kommissionspräsidenten bei, dass der Zeitplan suboptimal war. «Das Ganze gründet auf einer falschen Einschätzung», so Armin Bossart. Man sei davon ausgegangen, dass die Annahme des Rücktritts von Bischof Markus Büchel wie bei früheren Bischofsrücktritten länger daure.

Doch auch die nun vorliegende Situation schmälere den Spielraum des Kollegiums in keiner Weise, so Armin Bossart. «Sie können die Ausweitung des Kandidatenfelds auch ablehnen, wenn sie eine solche als schädlich beurteilen.»

In der Schlussabstimmung, die angesichts ausbleibender Voten im Plenum schneller kam als gedacht, zeigte sich sodann ein klares Verdikt: Mit 157 Ja-Stimmen, 10 Enthaltungen und 2 Nein-Stimmen wurde die Ausweitung des Kandidatenfelds durchgewunken. Ebenfalls dazu beigetragen haben dürfte die Aussage von Armin Bossart, dass das ausserordentliche Wahlrecht des katholischen Kollegiums in St.Gallen so lange bleiben wird, wie es dem Domkapitel gelingt, eine überzeugende Liste zusammenzustellen.

Sobald der Papst die Sechserliste geprüft hat, wird das Katholische Kollegium sich wieder treffen und dann die konkreten Namen erfahren und darüber befinden können, ob es jemanden auf der Liste als mindergenehm bezeichnen möchte.

Text und Bilder: Roger Fuchs


  • Informationen zu den weiteren diskutierten Geschäften folgen morgen

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