Grünes Licht für Schulraumerweiterung der «flade»

Mittwoch, 22. November 2023

Das Katholische Kollegium hat an der Novembersession einem Verpflichtungskredit von 1,45 Millionen Franken zur Schulraumerweiterung der flade zugestimmt. Ebenso problemlos wie dieser Kredit passierte das Budget 2024 des Katholischen Konfessionsteils. Der Administrationsrat (Exekutive) hat überdies eine Interpellation betreffend Defizit der Stiftsbibliothek beantwortet. Aus den Reihen des Parlaments wurden zwei Motionen sowie eine Interpellation eingereicht.

Kath. Kollegium

Viele der Kollegiumsmitglieder haben für die Session ihren Laptop mitgebracht. Die Unterlagen gibt es neu nur noch in elektronischer Form. Bild: Benjamin Manser.

Aufgrund der Prognosen des städtischen Schulamts zeichnet sich in den nächsten Jahren ein Schülerwachstum von 7 Prozent ab. Das hat auch Auswirkungen auf die flade. Die heute vorhandenen Räumlichkeiten insbesondere in den Zentrumsschulhäusern Kloster und Gallus sind bereits mehr als ausgelastet, mittelfristig steigt der Raumbedarf noch zusätzlich.

Für die mittelfristige Lösung, vorläufig begrenzt auf rund zehn Jahre, wurden in der Schochengasse 6, Gewerberäume der Swisscom gefunden. Auf das Schuljahr 2024/25 werden dort verschiedene Schulfächer der Zentrumsschulhäuser ausgelagert. Dies bedingt einen Ausbau mit Schulräumen, zwei Schulküchen und Anpassungen in den Zentrumsschulhäusern Gallus und Kloster. Die Kosten des Um- und Rückbaus belaufen sich auf 1,85 Mio. Franken. Diese Kosten sollen innert zehn Jahren amortisiert werden. Ein Kredit in dieser Höhe übersteigt die Finanzkompetenz des Administrationsrats. 405’000 Franken hat die Exekutive bereits bewilligt, der zusätzlich erforderliche Kredit von 1,45 Millionen Franken winkte das Katholische Kollegium an der gestrigen Session mit zwei Enthaltungen durch.

Defizit von 0,5 Millionen budgetiert

Ohne eine Wortmeldung aus den Reihen des Kollegiums passierte kurz darauf das Budget 2024 des Katholischen Konfessionsteils St.Gallen. Dieses rechnet bei Aufwendungen von 76,4 Millionen Franken mit einem Defizit von rund 0,5 Millionen Franken. Der Zentralsteuerfuss wird wie bisher bei vier Prozent belassen.

Namens der Geschäftsprüfungskommission wies GPK-Mitglied Niklaus Leisebach auf Punkte hin, die im Gremium diskutiert worden seien, allen voran der erneut steigende Personalaufwand. Als Auffälligkeit erwähnte er überdies die Ausgabensteigerungen bei der IT-Infrastruktur. «Ein wesentlicher Treiber ist die Beschaffung und Implementierung einer Lösung für die Offline-Sicherung der Daten», so Leisebach. Somit zeige die Ausgabenentwicklung in diesem Bereich die steigenden Anforderungen an die Datensicherheit. Handfeste Kritik am Budget gab es keine, auch nicht in den weiteren Ausführungen.

Mit Argusaugen beobachten

Beantwortet hat der Administrationsrat an der Session eine Interpellation von der mittlerweile aus dem Parlament ausgetretenen Kollegienrätin Astrid Mätzler-Tschirky. Sie wollte wissen, ob von Kanton, Stadt und Gemeinden mehr Geld ans jährliche Defizit der Stiftsbibliothek verlangt werden kann? Der Administrationsrat signalisierte Bereitschaft, an der Thematik dranzubleiben. Um die Erwartungshaltung des Kollegiums aufzuzeigen, helfe sicher diese Interpellation. Kollegienrat Bruno Good (Mels-Weisstannen) kündigte an, die Entwicklung «mit Argusaugen» zu beobachten. Auf die Zusatzfrage von kreativen Ansätzen, um weitere Einnahmen zu generieren, listete Administrationsratspräsident Raphael Kühne eine ganze Palette an Projekten und Angeboten auf, die die Stiftsbibliothek bereits heute mit viel Erfolg für die Besucherinnen und Besucher bereithält. Zudem steuert die Stiftsbibliothek mit ihren Museumsangeboten auf einen neuen Besucherrekord zu. Er wies das Kollegium auch darauf hin, dass sie selbst etwas an Unterstützung leisten könnten – beispielsweise mit einem Weihnachtsgeschenk aus dem Bibliotheks-Shop.

Energetische Gebäudeinvestitionen

An der Session wurden zudem zwei Motionen eingereicht. Eine betrifft das Thema des sexuellen Missbrauchs (eine separate Mitteilung dazu wurde versandt). Kollegienrätin Brigitte Frei (Balgach) reichte eine Motion zur finanziellen Förderung von energetischen Gebäudeinvestitionen ein. Das Dekret über den Finanzausgleich müsse entsprechend ergänzt werden, so die Motionärin. Sie erhofft sich damit, dass jede Kirchgemeinde, unabhängig von ihrer finanziellen Lage, Gebäudeinvestitionen mit energetischen Massnahmen durchführen kann.

Ebenfalls eingereicht wurde eine Interpellation, erstunterzeichnet von den Kollegienrätinnen Esther Granitzer (St.Gallen) und Agnes Haag (St.Gallen). Sie wollen wissen, wie die katholische Kirche attraktiv gestaltet werden kann, um Kirchenaustritten proaktiv zu begegnen.

Text: Roger Fuchs

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