Kantonalkirche St.Gallen spendet 30'000 Franken für die Ukraine
Dienstag, 8. März 2022Der Katholische Konfessionsteil des Kantons St.Gallen sorgt für finanzielle Unterstützung der Kriegsopfer in der Ukraine. Die aktuelle Situation geht dem Präsidenten des Administrationsrates nahe, wie er in einem Videostatement sagt.
«Es geht mir vermutlich wie den meisten in der Bevölkerung, der Krieg in der Ukraine macht ratlos und hilflos», sagt Raphael Kühne. Er präsidiert den Administrationsrat (Exekutive) des Katholischen Konfessionsteils des Kantons St.Gallen. Als Zeichen der Verbundenheit mit den Menschen und auch als Beitrag ans Gemeinwohl wolle man deshalb finanzielle Unterstützung bieten.
Insgesamt spendet der Katholische Konfessionsteil 30’000 Franken aus dem Konto für Katastrophenhilfe. Ein Drittel geht ans Hilfswerk Caritas. Caritas Ukraine versorgt mit der Hilfe von Caritas Schweiz die Menschen im ganzen Land mit Lebensnotwendigem wie beispielsweise Medikamenten, Esswaren oder Trinkwasser.
Zwei Drittel des Gesamtbeitrags fliessen zur griechisch-katholischen Eparchie Mukachevo. Hierbei handelt es sich um eine Diözese im Westen der Ukraine nahe der europäischen Nachbarländer. Viele Kriegsflüchtlinge erachten diese Region als eine der sichersten, um die Kriegszeit zu überstehen. Die Leitung der Diözese will so gut wie möglich für diese Menschen da sein und bietet Übernachtungsmöglichkeiten, Lebensmittel sowie geistliche und psychologische Hilfe an. Das Geld aus St.Gallen wird direkt vor Ort eingesetzt.
Aufnahme von Flüchtlingen nur in Absprache mit dem Kanton
Raphael Kühne schliesst angesichts der humanitären Katastrophe in der Ukraine nicht aus, dass der Katholische Konfessionsteil, dem verschiedene Liegenschaften gehören, früher oder später auch Flüchtlinge aufnimmt. Man wolle jedoch keine Einzelaktionen starten, sondern in Absprache mit dem Kanton handeln und bei entsprechenden Anfragen im Rahmen der Möglichkeiten Hand bieten.
Führt diese Krise die Leute auch zurück zur Kirche? Durchaus, sagt Raphael Kühne, auch wenn solches niemals einen Krieg rechtfertigen dürfe. Es sei aber sehr wohl zu beobachten, dass Zweifel und Ratslosigkeit die Menschen verstärkt Halt in einem Glauben suchen lassen. Und dies selbst dann, wenn es derzeit vielen ähnlich ergehen dürfte wie dem Basler Bischof Felix Gmür, der vor wenigen Tagen an einer Friedensdemo sagte «Gott, wo bist du?».