Schüler der Buebeflade zeigen Einsatz: Jungbäume im Wissholz-Wald gepflanzt

Donnerstag, 6. April 2023

Ausgerüstet mit Wiedehopfhauen, Baumscheren, Pfahlrammer und Arbeitshandschuhen haben ein Dutzend Realschüler der Buebeflade neue Bäume im Wissholz-Wald bei Gossau gesetzt. Die Aktion steht im Zusammenhang mit dem 100-Jahr-Jubiläum des Verbands Wald St.Gallen & Liechtenstein. In allen Forstrevieren pflanzen über das Jahr verteilt Schülerinnen und Schüler Baumarten, die gut mit dem Klimawandel zurechtkommen.

Ausruhen gibt es nicht: Auf einer Fläche von 800 Quadratmetern werden Baumsprösslinge gepflanzt. Bilder: Roger Fuchs

Ausruhen gibt es nicht: Auf einer Fläche von 800 Quadratmetern werden Baumsprösslinge gepflanzt. Bilder: Roger Fuchs

Der Katholische Konfessionsteil des Kantons St.Gallen besitzt 320 Hektaren Wald – der Wissholz-Wald in Gossau ist einer davon. Mittendrin hat kürzlich das Forstteam des Konfessionsteils unter der Leitung von Förster Patrik Schilling auf einer Fläche von rund 800 Quadratmetern zahlreiche Weisstannen gefällt. Das Holz wird zur Erneuerung der Gehwege im Dachstuhl der Kathedrale benötigt.

Damit neues Holz nachwächst, ist der Wald zu verjüngen. Doch Baumarten, die unter den jetzigen Bedingungen gut wachsen und gedeihen, haben mit den steigenden Temperaturen und der zunehmenden Trockenheit Mühe. Und so ist es auch dem Verband Wald St.Gallen & Liechtenstein wichtig, dass der Wald an den Klimawandel angepasst wird. Zahlreiche Pflanzaktionen im gesamten Verbandsgebiet finden über das Jahr verteilt statt. Auch die Buebeflade macht mit.

Ans Klima angepasste Baumarten

Die Realklasse von Lehrer Markus Benz hatte sich am Mittwochmorgen im Wissholz-Wald in Gossau eingefunden. Förster Patrik Schilling leitete die Gruppe an. Dabei erläuterte er nicht nur den richtigen Umgang mit den Gerätschaften und die Bodenbeschaffenheit, er führte auch aus, welche Bäume anstelle der früheren Weisstannen wachsen sollen: Lärchen, Douglasien, Bergahorn, Eichen und Fichten. Interessiert lauschten die Anwesenden den Informationen – dabei lernten sie unter anderem, dass die Douglasien ursprünglich aus Nordamerika stammen und einiges schneller wachsen als einheimische Baumarten. «Diese Baumart ist auch sehr trockenresistent», so Patrik Schilling.

Statt im Schulhaus gibt es Unterricht im Wald. Die Wissensvermittlung über die Natur ist aber nur das eine. Lehrer Markus Benz unterstreicht, dass die Schüler bei dieser Aktion auch mit einem konkreten Beruf in Berührung kommen und eins zu eins erleben können, wie es künftig im Berufsalltag zu- und hergeht.  Einsatz und Pünktlichkeit werden dabei gefordert sein. Und gearbeitet wird auch mit kalten Fingern – das spüren einige an diesem Vormittag trotz Sonne sehr wohl.

Schutz vor Rehböcken

Um die Jungbäume vor dem Wild zu schützen, wird die neu bepflanze Fläche eingezäunt. «Der Rehbock bekommt jedes Jahr ein neues Geweih», lässt Patrik Schilling die Jugendlichen wissen. Die das Geweih umgebende Haut würden die Tiere jeweils an den Baumschösslingen – eine Ausnahme bilden die Fichten – abreiben. «Deshalb müssen wir die jungen Bäume schützen.» Drei Schüler leisten vollen Körpereinsatz, stemmen den 15 Kilogramm schweren Pfahlrammer in die Höhe und verankern die Eckpfähle des Zauns Schlag um Schlag in der Erde.

Schätzungsweise drei bis vier Förstergenerationen dauert es, bis aus einem kleinen Baum ein grosser wird. Der Katholische Konfessionsteil des Kantons St.Gallen kann auf seinen 320 Hektaren Wald jährlich rund 3500 Kubik Holz nutzen. Der Holzschlag ist die Hauptarbeit der Förster im Winterhalbjahr.

Text & Bilder & Video: Roger Fuchs

Büetzerbuebe der Buebeflade setzen Jungbäume in Gossau

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