Ehemaliges Kloster in Wattwil will seine Kulturgüter besser schützen
Donnerstag, 24. August 2023Die historischen Objekte im ehemaligen Kloster Maria der Engel in Wattwil sollen für die nächsten Generationen gesichert werden. Vor der Konservierung braucht es bauliche Massnahmen. Für das gesamte Projekt wird mit Kosten von 605'000 Franken gerechnet. Der Administrationsrat des katholischen Konfessionsteils St.Gallen ist bereit, 120'000 Franken an das Vorhaben beizusteuern. Das letzte Wort hat das Kollegium im Rahmen der Budgetberatung im November.
Der Kunstschatz im ehemaligen Kloster Wattwil soll in geeignete Räume um- und eingelagert werden. Dazu braucht es bauliche Massnahmen. Bild: Martin Lendi (meintoggenburg.ch)
Bereits seit Jahren befasst sich der Stiftungsrat des einstigen Klosters Maria der Engel in Wattwil mit der Sicherung des Kunstschatzes. Dazu gehören Möbel, Statuen, alte Werkzeuge, Gemälde, Messgewänder, liturgische Gegenstände und natürlich die Apotheke sowie die Bibliothek. Sämtliche historischen Objekte sollen in geeignete Räume im Ober- und Erdgeschoss um- und eingelagert werden. Eine Datenbank wird zudem den Überblick über den Bestand und Zustand sämtlicher Objekte gewährleisten und die Planung von späteren Massnahmen ermöglichen.
Bevor mit der Konservierung begonnen werden kann, müssen die baulichen Voraussetzungen geschaffen werden. «Diese sind erforderlich, um die Kunstgegenstände feuersicher aufzubewahren», sagt Markus Haag, Präsident der Stiftung Kloster Maria der Engel Wattwil. Konkret würde entlang der östlichen Mauer bei der Kirche und dem Klostergebäude der Gang feuersicher ausgestaltet. Die zu erstellenden Regale werden hinter Glas sein und der Raum mit Brandschutztüren geschützt. So können die Gegenstände auch bei Führungen und Besichtigungen im Kloster den interessierten Besuchern gezeigt werden.
Denkmalpflege steht dahinter
Das Vorhaben geschieht in engem Kontakt mit Kanton und Denkmalpflege, wie von Markus Haag weiter zu erfahren ist. Die Gesamtkosten für bauliche Massnahmen, Vorbereitungsarbeiten inklusive Konservierung und Restaurierung der Objekte belaufen sich auf 605’000 Franken. Der Administrationsrat des Katholischen Konfessionsteils St.Gallen zeigt sich bereit, das Projekt mit 120’000 Franken zu unterstützen. Ein entsprechender Zentralsteuerbeitrag wird ins Budget 2024 aufgenommen. Das letzte Wort hat das Katholische Kollegium (Parlament) im November. Bislang mündlich zugesichert wurde gemäss Markus Haag auch ein Unterstützungsbeitrag in gleicher Höhe aus dem Lotteriefonds des Kantons St.Gallen.
Nach Abschluss des Projekts werden die schützenswerten historischen Objekte im feuersicheren Raum untergebracht sein, die Objekte sind dann grundgereinigt und in einer Datenbank erfasst. Fertig sind die Arbeiten damit allerdings noch lange nicht. «Die Sammlung muss betreut und gepflegt werden, auch unter Beizug entsprechender Fachpersonen», so Markus Haag.
Text: Roger Fuchs