Thomas Zurbuchen, früherer Nasa-Forschungsdirektor, besucht Stiftsbibliothek

Dienstag, 24. Oktober 2023

Angesichts der Tatsache, dass sowohl im Natur- und Kulturmuseum als auch in der Stiftsbibliothek derzeit kosmische Themen im Fokus stehen, haben diese Museen gemeinsam den ehemaligen Nasa-Forschungsdirektor Thomas Zurbuchen zu einem Besuch eingeladen. Erste Station in dieser Woche war die Stiftsbibliothek, wo Zurbuchen insbesondere den Nachbau eines Globus, der vor tausend Jahren von Notker dem Deutschen schriftlich erwähnt wurde, zu Gesicht bekam. Zu einem öffentlichen Auftritt von Zurbuchen kommt es am Mittwoch, 25. Oktober.

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Der ehemalige Nasa-Forschungsdirektor Thomas Zurbuchen lauscht den Ausführungen von Stiftsbibliothekar Cornel Dora vor laufender Kamera. Bild: Roger Fuchs

Drei Museen, ein Gast: Dieser Tage besucht der ehemalige Nasa-Forschungsdirektor Thomas Zurbuchen St.Gallen und wird dabei im Auftrag der Stiftsbibliothek, des Naturmuseums und Kulturmuseums auch von einer Filmcrew begleitet.

Hintergrund des Besuchs bilden die derzeitigen Ausstellungsthemen in den Museen, wie von Stiftsbibliothekar Cornel Dora zu erfahren ist. Das Naturmuseum eröffnet im Jahr 2024 einen neuen Bereich zum Thema «Mensch und Universum», das Kulturmuseum zeigt aktuell eine Gesamtschau zu Jost Bürgi (1552 bis 1632) aus Lichtensteig, der die genausten Uhren gefertigt und schönste mechanische Himmelsgloben geschaffen haben soll. Und auch in der Stiftsbibliothek sind der Kosmos und das Universum Thema mit der am 29. Oktober zu Ende gehenden Sommerausstellung «Sterne – das Firmament in St.Galler Handschriften.»

Thomas Zurbuchen gehört zu den bekannten Persönlichkeiten, die hier sozusagen eine Privatführung von Stiftsbibliothekar Cornel Dora erhalten. Seinen Ausführungen zufolge hatten sich die Menschen bereits im Mittelalter mit Sternen beschäftigt und so zur Weiterentwicklung des Weltbilds beigetragen. «Allerdings war dieses Weltbild noch stärker spirituell geprägt und weniger naturwissenschaftlich», sagte Dora gegenüber dem Astrophysiker Thomas Zurbuchen, der sich interessiert und konzentriert die Ausführungen anhörte. Zwischen den beiden entwickelte sich ein angeregtes Gespräch um die Sterne und die Dinge, die wir darüber vom Mittelalter lernen können und welche Rolle die Bibel dabei spielt. Besondere Aufmerksamkeit fand der einzige dokumentierte Globus zwischen der Antike und dem 15. Jahrhundert. Die Vorlage für diesen Globus, der Erde und Himmel zeigt, stammt vom St.Galler Mönch Notker dem Deutschen (um 950 bis 1022).

Zu einem öffentlichen Auftritt von Thomas Zurbuchen kommt es am Mittwoch, 25. Oktober, 18.30 Uhr in der Lokremise St.Gallen. Hierbei wird die Philosophin und Moderatorin des SRF-Formats Sternstunde Philosophie, Barbara Bleisch, mit ihm über die Bedeutung des Menschen im Universum debattieren. Der Eintritt ist frei.

Text und Bilder: rf

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