Domorganist Christoph Schönfelder spielt sein erstes Konzert in St.Gallen

Montag, 18. September 2023

Knapp zwei Monate nach seinem Stellenantritt zieht der neue Domorganist Christoph Schönfelder eine erste Bilanz. Zudem steht er kurz vor seiner Konzertpremiere am Sonntag, 24. September, in der Kathedrale St.Gallen. Drei ihm nahestehende Komponisten kommen dabei zum Zug. Dass Schönfelder häufig ohne Noten spielt, hat seinen Ausführungen zufolge einen ganz persönlichen Grund.

Christoph Schönfelder

Domorganist Christoph Schönfelder mag die historische Chororgel in der Kathedrale ebenso wie die Hauptorgel auf der Empore. Bild: Roger Fuchs

Seit dem 1. August wirkt der aus Bayern stammende Musiker als Domorganist. Die vielen herzlichen Willkommensgrüsse hätten dazu beigetragen, dass er sich schnell heimisch gefühlt habe. Auch den Teamgeist im Umfeld der Dommusik St.Gallen unterstreicht er als sehr positiv. Dies fällt ihm umso mehr auf, als er in seiner Tätigkeit als Domorganist permanent in Interaktion mit anderen Menschen steht – sei es bei Proben oder auch in der Liturgie. In seiner früheren Funktion als Lehrbeauftragter und hauptamtlicher Dozent an der Hochschule für Musik und Theater in München war er stärker auf sich allein gestellt und für die die künstlerische Weiterentwicklung seiner Orgelstudierenden verantwortlich.

In St.Gallen unterrichtet Christoph Schönfelder an der Diözesanen Kirchenmusikschule und gibt Fortbildungskurse in Improvisation. Sein Hauptaugenmerk liegt aber auf dem liturgischen, konzertanten Orgelspiel und der musikalischen und organisatorischen Zusammenarbeit mit Domkapellmeister Andreas Gut und Dompfarrer Beat Grögli. «So kann ich die Fähigkeiten, die ich mir selbst erarbeitet habe, auch ausleben», bringt es der Musiker auf den Punkt. Auffallend ist, wie häufig er ohne Noten spielt. Das habe nicht mit einem fotografischen Gedächtnis zu tun, sondern damit, dass er sich so viel besser in die Musik hineinfühlen könne.

St.Galler Orgeln ans Herz gewachsen

Seinen ersten grossen Auftritt hat Christoph Schönfelder am Sonntag, 24. September, 17.30 Uhr, im Rahmen der Domorgelkonzerte in der Kathedrale St.Gallen. Dabei kommen drei Komponisten zum Zug, die ihm sehr nahestehen: Johann Sebastian Bach, Olivier Messiaen und Max Reger. Die Stücke von Bach wird Schönfelder auf der Chororgel spielen, die anderen auf der Hauptorgel. Beide Instrumente sind ihm bereits stark ans Herz gewachsen: «Die stilistische Vielfalt dieser Orgeln ist einfach enorm.»

Zweifelsfrei hat der Domorganist auch mitbekommen, dass in der benachbarten Kirche St.Laurenzen seit kurzem eine neue Orgel steht, mit der die Zuhörerinnen und Zuhörer von allen Seiten beschallt werden. «Ich finde dieses Projekt grossartig und wirklich sehr gelungen», so Christoph Schönfelder, die Orgel in der St.Laurenzen lasse sich aber nicht mit jener in der Kathedrale vergleichen. Nicht nur der Kirchenraum sei komplett anders, sondern auch die Konstruktion der Instrumente. Die im Dom stehende Kuhn-Orgel von 1968 bezeichnet er als «zeitlos und stilistisch sehr vielseitig».

Eigene Akzente setzen

Als neuer künstlerischer Leiter der Domorgelkonzerte wird Christoph Schönfelder auch eigene Akzente setzen. Im neuen Jahresprogramm wird es beim Fasnachtskonzert das Märchen «Peter und der Wolf» mit Dompfarrer Beat Grögli als Sprecher zum ersten Mal geben. «Ich möchte dem Publikum Überraschendes bieten und eine Musik spielen, die inspiriert.» Bereits heute hat er das Programm 2024 komplett beisammen. Man darf gespannt sein.

www.dommusik.ch

Text und Bild: Roger Fuchs

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