Bilanz am Zellenfenster: Seit bald einer Woche lebt Felix Goldinger als Inkluse
Mittwoch, 3. Mai 2023
Seit dem 28. April lebt der 53jährige Felix Goldinger in der nachgebauten Wiborada-Zelle bei der Kirche St.Mangen in St.Gallen. Er ist eine von fünf Personen, die sich auch in diesem Jahr im Rahmen eines ökumenischen Projekts für eine Woche einschliessen lassen und wie einst die Heilige Wiborada (10. Jahrhundert) zu leben versuchen. Am Zellenfenster zieht er in einem spontanen Videotalk ein erstes Fazit.
Felix Goldinger will die Zeit in der Wiborada-Zelle nicht missen. Bild: Roger Fuchs
«Als mich meine Frau hier in der Zelle eingeschlossen und den Schlüssel gedreht hat, sind bei mir sehr schnell Ruhe und Frieden eingekehrt», sagt Felix Goldinger, der sich freiwillig für eine Woche in eine Zelle einschliessen liess. Die ganze Aktion ist Teil von vielen Veranstaltungen, mit denen die St.Galler Stadtheilige Wiborada wieder vermehrt ins Bewusstsein der Menschen gerückt werden soll.
Den Grossteil der Zeit verbringt Felix Goldinger mit Lesen. Darüber hinaus malt er auch und schreibt. Und täglich gibt es ein Gespräch mit einer Seelsorgerin, um die Eindrücke zu verarbeiten.
Zwei Tage bevor er der nächsten Person in der Zelle Platz machen muss, zieht Felix Goldinger in einem Videogespräch eine positive Bilanz. Durch die Rückzugsmöglichkeit und die ausschliesslich erlaubte geistliche Literatur sei er auch gegenüber spirituellen Themen durchlässiger geworden. Nun hofft er, die erlebte Ruhe zumindest ein Stück weit in den Alltag hinüber retten zu können.
Alles weitere im Videotalk von Roger Fuchs, dem Kommunikationsbeauftragten des katholischen Konfessionsteils St.Gallen.