Bezahlbare Lebensmittel für 6000 Armutsbetroffene – dank katholischer Kirche

Freitag, 5. Januar 2024

Mit der «Aktion Januarloch» will das katholische Hilfswerk Caritas St.Gallen-Appenzell Menschen in Notlagen unterstützen. Und das ist notwendiger denn je. Seit Ausbruch des Ukrainekriegs ist die Zahl der Kundinnen und Kunden in den Caritas-Märkten in die Höhe geschnellt. Der Katholische Konfessionsteil des Kantons St.Gallen steuert 50'000 Franken ans Projekt Januarloch bei.

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Philipp Holderegger, Geschäftsführer der Caritas St.Gallen-Appenzell, mitten im Caritas-Laden St.Gallen, wo Armutsbetroffene vergünstige Lebensmittel finden. Bild: Roger Fuchs

Eine immer grössere Bevölkerungsgruppe ist gezwungen, angesichts steigender Konsumentenpreise sowie höherer Miet-, Krankenkassen- und Energiekosten die Ausgaben für das tägliche Leben zu minimieren. Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre wurden in den Sozialberatungen der Caritas St.Gallen-Appenzell pro Jahr über 300’000 Franken für Überbrückungshilfen und Notsituationen aufgewendet – Tendenz stark steigend. Gemäss Geschäftsleiter Philipp Holderegger ist die Zahl der Kundinnen und Kunden in den Caritas-Märkten im Vergleich zur Zeit vor dem Ukrainekrieg um 40 Prozent gestiegen.

Direkthilfe über mehrere Kanäle

Angesichts dieser Ausgangslage lanciert die Caritas das Projekt «Aktion Januarloch». Mehr als 6000 armutsbetroffene Menschen in der Ostschweiz erhalten damit Zugang zu bezahlbaren Lebensmitteln. Konkret werden Kundinnen und Kunden der drei Caritas-Märkte St.Gallen, Wil und Rapperswil Gutscheine erhalten. In den Caritas Märkten können Menschen, die in Armut leben oder von ihr gefährdet sind, vergünstiget Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs einkaufen, und somit Ihr Budget ein wenig entlasten.

Ebenso will man im Rahmen der «Aktion Januarloch» regionale Tafelprojekte wie die «Schweizer Tafel» oder «Tischlein deck dich» direkt via die Caritas-Märkte mit langhaltbaren Lebensmitteln ausstatten; also beispielsweise mit Teigwaren, Reis, Linsen, Pflanzenöl und vielem mehr. Solche Lebensmittel stellen gemäss Philipp Holderegger eine sinnvolle Ergänzung für die Tafelprojekte dar, weil dort mehrheitlich schnell ablaufbare Ware angeboten würde. Im Rahmen der Tafelprojekte haben so viele weitere Menschen kostengünstigen Zugang zu all diesen Lebensmitteln.

Caritatives Engagement der katholischen Kirche

Die «Aktion Januarloch» mit allen zusammenhängenden Arbeiten wie Administration, Logistik, Transport übersteigen die finanziellen Möglichkeiten der Caritas. Der Administrationsrat des Katholischen Konfessionsteils St.Gallen hat folglich entschieden, der Caritas für die Umsetzung des Projekts 50’000 Franken zur Verfügung zu stellen. Die Katholische Kirche sieht sich auch bei rückläufigen Steuereinnahmen im Dienst unterstützungsbedürftiger Menschen am Rande der Gesellschaft. Und so will man auch am Engagement zugunsten des Gemeinwohls festhalten, insbesondere über das eigene katholische Hilfswerk Caritas.

Zusatzinfos zur Caritas St.Gallen-Appenzell: www.caritas-regio.ch/ueber-caritas/stgallen-appenzell

Text und Bild: rf

 

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