Wo einst Bischöfe ein- und ausgingen, entsteht ein Ort der Kulturvermittlung
Donnerstag, 13. März 2025Die ehemaligen Büros des Rats der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) an der Gallusstrasse in St.Gallen werden derzeit renoviert und künftig als Vermittlungsraum der Stiftsbibliothek genutzt. Ab Sommer 2025 können dort Workshops für Schulklassen, Kinder, Familien und Erwachsene stattfinden – in unmittelbarer Nähe zu den bestehenden Ausstellungsangeboten im Stiftsbezirk. Die Kosten für Umbau und Renovation belaufen sich auf 90'000 Franken.

Silvio Frigg, Leiter Zentrale Dienste der Stiftsbibliothek, erläutert die Raumanpassungen und zeigt sich mit dem Baufortschritt zufrieden. Bild: Roger Fuchs
Nach 47 Jahren in St.Gallen wurde das Generalsekretariat des CCEE Ende April 2024 nach Rom verlegt. Nun ist klar, was künftig in den besagten Räumen an der Gallusstrasse, die im Eigentum des Katholischen Konfessionsteils sind, geschieht: Aktuell werden die Räume so umgestaltet, dass die Stiftsbibliothek ab dem Sommer ihre Vermittlungsangebote in direkter Nähe zu den Ausstellungsangeboten etablieren kann.
Silvio Frigg, Leiter Zentrale Dienste der Stiftsbibliothek, begleitet die Bauarbeiten und zeigt sich bei einem Augenschein mit dem Fortschritt zufrieden. «Drei Räume werden zu einem einzigen grossen umgestaltet – dafür wurden bereits Wände entfernt», erklärt er. Ein Trennvorhang soll künftig ermöglichen, den Raum flexibel zu nutzen, für grössere und kleinere Gruppen. Zudem entsteht ein Vorbereitungs- und Materialraum, der mit einer kleinen Küche ausgestattet sein wird.
Workshops für Jung bis Alt
Mit der Einrichtung dieses Vermittlungsraums erreicht die Stiftsbibliothek einen wichtigen Meilenstein. Partizipation, Wissensvermittlung und kulturelle Teilhabe spielen heute eine zentrale Rolle in der kulturellen Arbeit. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, bedarf es einer entsprechenden Infrastruktur. Jung bis Alt werden künftig im neuen Vermittlungsraum in den Genuss von Workshops kommen. «Solche Angebote sind unserer Erfahrung nach sehr gefragt», sagt Silvio Frigg. Läuft alles nach Plan, sollen nach den Sommerferien 2025 die ersten Angebote an diesem Ort durchgeführt werden.
Als grossen Pluspunkt unterstreicht Silvio Frigg auch die Erreichbarkeit. Er spricht von kurzen Wegen von den Ausstellungsangeboten bis zum Vermittlungsraum. Die Westseite der Kathedrale und die Stiftsbibliothek liegen gleich gegenüber. Auf der vorhandenen Fläche können Workshops mit bis zu dreissig Personen stattfinden. Sanitäranlagen befinden sich ein halbes Stockwerk höher im selben Gebäude.
Kosten werden aufgeteilt
Ausgearbeitet wurde die Raumgestaltung vom Team Liegenschaften des Katholischen Konfessionsteils in Kooperation mit der Stiftsbibliothek. Die Gesamtkosten für die Renovation und Bauarbeiten belaufen sich auf 90’000 Franken. Zwei Drittel trägt der Konfessionsteil, ein Drittel wird durch Spenden gedeckt.
Text und Bilder: Roger Fuchs