Katholischer Konfessionsteil seit der Bistumsgründung ein «starker Partner»

Montag, 26. September 2022

Anlässlich des Jubiläumsgottesdienstes zum 175-Jahr-Jubiläum des Bistums St.Gallen überbrachte namens des Administrationsrats der Präsident Raphael Kühne die Grussworte und Glückwünsche. In gegenseitigem Respekt sei man gemeinsam für die Kirche unterwegs, sagte er in seiner Rede. Fakt ist aber auch: Den Konfessionsteil gibt es schon einiges länger als das Bistum.

Raphael Kühne, Präsident des Administrationsrats, bei seiner Ansprache in der Kathedrale St.Gallen. Bild: Sabine Rüthemann

Nachfolgend die Rede von Administrationsratspräsident Raphael Kühne im Wortlaut

Lieber Bischof Markus
Meine sehr verehrten Damen und Herren

Es freut mich, Ihnen allen – sehr verehrte Ehrengäste, Pilgernde und einfach allen Mitfeiernden zum Bistumsjubiläum – einen herzlichen Gruss und die besten Geburtstagsglückwünsche des Administrationsrates überbringen zu dürfen.

Vor der Gründung des Bistums St.Gallen wirkte die Fürstabtei St.Gallen über viele Jahrhunderte segensreich und weit über unsere engere Region hinaus. Im Zuge der Gründung des Kantons St.Gallen durch Napoleon vor rund 220 Jahren wurde die Fürstabtei St.Gallen aufgehoben. Das staatliche Vermögen des Klosterstaates wurde dem Kanton St.Gallen und das katholische Vermögen dem in der Folge gegründeten Katholischen Konfessionsteil zugeschieden.

Die Errichtung eines eigenständigen Bistums St.Gallen war eine der zentralen Fragen für den jungen Kanton St.Gallen. Die Verhandlungen darüber waren schwierig. Innerkantonal prallten katholische und liberale Ansichten aufeinander. Seitens des Vatikans wurde dieses Thema mit der Frage der definitiven kirchenrechtlichen Aufhebung des Klosters St. Gallen verknüpft. Erst 1845 kamen der Vatikan und der Kanton St. Gallen zu einer Einigung. Massgeblichen Anteil am Verhandlungserfolg hatten die vom Volk gewählten Behörden. Das Katholische Kollegium formulierte Erwartungen und der damalige Administrationsrat setzte sich zusammen mit der Regierung überzeugend und letztlich erfolgreich ein. Nach der Unterzeichnung eines Konkordats erliess Papst Pius IX. im April 1847 die Gründungsbulle für das eigenständige Bistum.

So dürfen wir in diesem Jahr mit etwas Stolz und grosser Freude auf 175 Jahre Bistum St.Gallen zurückschauen – aber auch mit Zuversicht uns alle gemeinsam auf einen Weg begeben, der uns auch in eine gute Zukunft führt. Während des Jubiläumsjahres sind verschiedene Impulse zur Glaubensvertiefung und zum gemeinsamen Miteinander erfolgt oder werden teilweise auch noch kommen. Ich denke da an das Projekt «17.5 Tage pilgern», das heute seinen Abschluss findet oder die Festakademie vom 8. April, an die Anlässe für Jugendliche und junge Erwachsene oder die grossen Exerzitien im Alltag.

Es freut mich, heute als Präsident des Administrationsrates dem Geburtstagskind «Bistum» – aber und vor allem auch den verantwortlichen Personen mit Bischof Markus an der Spitze – die besten Glückwünsche ausrichten zu dürfen. Der Katholische Konfessionsteil steht seit der Gründung des Bistums vor 175 Jahren unerschütterlich als starker Partner im dualen System an der Seite des Bistums. Wir hüten nicht nur die päpstliche Bulle zur Bistumsgründung in unserem Archiv, sondern wir schaffen auch die notwendigen Voraussetzungen für die Erfüllung der kirchlichen Aufgaben. Darum haben wir auch gerne als Geburtstagsgeschenk einen schönen Teil der Kosten für das Bistumsjubiläum übernommen.

In gegenseitigem Respekt sind wir gemeinsam für die Kirche und die Botschaft von Jesu unterwegs. In diesem Sinne hoffe, wünsche und weiss ich, dass die gute Partnerschaft zwischen Bistum und Konfessionsteil noch weitere Jahrzehnte, ja Jahrhunderte andauern wird. Alles Gute und Gottes Segen!

Raphael Kühne, Präsident des Administrationsrats
25. September 2022

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