Neues Mitglied des Administrationsrates wird gewählt
Dienstag, 16. November 2021In der November-Sitzung des Katholischen Kollegiums des Kantons St.Gallen kandidieren Pascale Baer-Baldauf, Rorschach und Martin Kaiser, Wil für den frei werdenden Sitz im Administrationsrat. Auf der Tagesordnung sind zudem Nachträge zum Personaldekret und zum Stipendiendekret.
Kath.Kollegium 22. Juni 2021 Aufnahme : Regina Kühne
In der November-Sitzung des Katholischen Kollegiums des Kantons St.Gallen (analog «Kantonsrat») kandidieren Pascale Baer-Baldauf, Rorschach und Martin Kaiser, Wil für den frei werdenden Sitz im Administrationsrat (analog Regierungsrat). Auf der Tagesordnung sind zudem Nachträge zum Personaldekret und zum Stipendiendekret. Das vom Administrationsrat vorgelegte Budget 2022 weist coronabedingt einen Aufwandüberschuss von 175'000 Franken bei einem Gesamtaufwand von 72 Millionen Franken aus.
Das Budgetergebnis mit einem Defizit von lediglich 0,2 Prozent ist somit 660’000 Franken besser als im Vorjahr. Das Budget 2022 enthält keine aussergewöhnlichen Positionen. Nebst den Steuererträgen sind die Ticketeinnahmen der Stiftsbibliothek ein wichtiger Einnahmeposten. Mit einem budgetierten Zuwachs von 220’000 Franken geht der Administrationsrat von einer Erholung im Tourismusbereich aus. 2022 werden mit rund 20 Mio. Franken 0,5 Prozent mehr Zentralsteuereinnahmen erwartet als im 2021. Trotzdem liegt der Ertrag noch deutlich unter dem Ergebnis wie vor der Pandemie. Der Administrationsrat beantragt dem Kollegium die Genehmigung des Budgets und die Beibehaltung des Zentralsteuerfusses von vier Prozent wie bisher.
Rücktritt
Administrationsrätin Margrit Stadler-Egli wird an ihrer letzten Kollegiumssitzung teilnehmen. Die Bazenheiderin gehört seit dem Jahr 2000 dem Administrationsrat an und ist das amtsälteste Mitglied. Seit 2006 präsidiert sie den Schulrat der flade. In ihrer Amtszeit wurden sehr viele und bedeutsame Projekte in den verschiedensten Bereichen erfolgreich umgesetzt. Insbesondere in der Schulführung, im baulichen Bereich und die erfolgreichen Verhandlungen mit der Stadt St.Gallen zur Finanzierung der flade.
Neuwahl
Um ihre Nachfolge gibt es eine Kampfwahl. Pascale Baer-Baldauf (1976) tritt für die Region Rorschach an. Sie ist Professorin für Wirtschaftsinformatik und Leiterin des Instituts für Informations- und Prozessmanagement in der Fachhochschule St.Gallen. Martin Kaiser (1960) stellt sich als Vertreter der Region Wil-Toggenburg zur Wahl. Er ist Gründer und Mitinhaber einer Unternehmensagentur in den Bereichen Strategie oder Marketing/Kommunikation. Nebenberuflich hat er langjährige Erfahrung als ehemaliger Kirchenverwaltungs- und Pfarreirat in Wil und als früherer Schulratspräsident von Bronschhofen entsprechende politische Erfahrung. Die Wahl erfolgt in einer geheimen Abstimmung.
Revisionsbedarf aufgenommen
Das Dekret über das Personalwesen ist seit 2017 in Kraft. Es regelt die einheitlichen Anstellungs- und Besoldungsbedingungen für sämtliche Mitarbeitende der Katholischen Kirchgemeinden und des Katholischen Konfessionsteils des Kantons St.Gallen. Aufgrund der gemachten Erfahrungen gibt es nun bei einzelnen Bestimmungen Revisionsbedarf. Der vom Administrationsrat vorgelegte Nachtrag soll vor allem im Bereich Arbeitszeit, Mitarbeitergespräche und Lohnkarriere eine Vereinfachung mit sich bringen, die Rechtssicherheit steigern und das Konfliktpotential mindern.
Nach 17 Jahren erfolgt auch eine Anpassung des Stipendiendekrets. Neu soll der Empfängerkreis auch auf Ausbildungslehrgänge in Kirchenmusik ausgedehnt werden. Das Verwaltungsverfahren zur Ausrichtung von Stipendien soll vereinfacht werden.
Drei Motionen
Für die November-Tagung sind drei Motionen traktandiert. Der Administrationsrat beantragt Nichteintreten auf die Motion «Reduktion der Anzahl Mitglieder des Kollegiums». Ein Vorstoss zur «Totalrevision der Verfassung» wird mit geändertem Wortlaut unterstützt: Der Administrationsrat wird beauftragt, eine Revision mit Blick auf besondere Themen wie Sprachformen, Gleichberechtigung oder Partizipation junger Mitglieder vorzusehen. Der Administrationsrat beantragt weiter, die Motion «Ökologisch und ethisch vertretbare Ausrichtung des Katholischen Konfessionsteils» in ein Postulat umzuwandeln, er möchte künftig dem Katholischen Kollegium Bericht erstatten über die heutige und künftige ökologisch und ethisch verträgliche Geschäftsführung. In der Begründung heisst es unter anderem, dass der Leitgedanke «Bewahrung der Schöpfung» seit Jahren fester Bestandteil der täglichen Entscheide sei.
Die Sitzung findet am Dienstag, 23. November 2021, 09.15 Uhr, coronabedingt erneut in der Kathedrale St.Gallen statt. Für Medienschaffende und Interessierte sind Plätze auf der Empore reserviert. Die Sitzung kann zudem via Livestream verfolgt werden: www.bistumsg-live.ch