Jahresbericht und Jahresrechnung einstimmig genehmigt

Dienstag, 22. Juni 2021

Zusätzlich zu Rechnung und Jahresbericht 2020 gab es in der Sitzung des Katholischen Kollegiums vom 22. Juni unter anderem zu Jugend- und Bildungsthemen Informationen und Diskussionen im «Grossrat» der St.Galler Katholikinnen und Katholiken.

Jahresbericht und Jahresrechnung 2020 wurde durch das Katholische Kollegium genehmigt. Aufnahme: Regina Kühne

Jahresbericht und Jahresrechnung 2020 wurde durch das Katholische Kollegium genehmigt. Aufnahme : Regina Kühne

Zusätzlich zu Rechnung und Jahresbericht 2020 gab es in der Sitzung des Katholischen Kollegiums vom 22. Juni unter anderem zu Jugend- und Bildungsthemen Informationen und Diskussionen im «Grossrat» der St.Galler Katholikinnen und Katholiken. Drei Motionen wurden zu Handen des Administrationsrates, dem «Regierungsrat» des Katholischen Konfessionsteils des Kantons St.Gallen, eingereicht.

Pünktlich um 9.15 Uhr läutete Kollegiumspräsidentin Margrit Hunold-Schoch (Tscherlach), die vierte Sitzung der Amtsperiode 2019 bis 2023 ein und führte nach ihrer Eröffnungsrede kompetent durch die Versammlung, die aus Corona-Gründen in der Kathedrale stattfand. Interessierte konnten via Livestream dabei sein.

Neu zwei Punkte auf der Tagesordnung
Der Jahresbericht des Administrationsrates sowie die Jahresrechnung bildeten in Anlehnung an andere Körperschaften neu zwei getrennte Traktanden. Dies ermöglichte es, den inhaltlichen Rückblick auf das vielfältige Leben und Wirken in der Katholischen Kirche im Kanton/Bistum St.Gallen intensiver zu diskutieren. Bernhard Eugster (Schänis) lobte den fast 100 Seiten starken Jahresbericht als übersichtlich und informativ. Der Administrationsrat erledigte im vergangenen Geschäftsjahr seine Aufgaben mitten in den Herausforderungen der Pandemie. «Ohne Hektik und unaufgeregt», wie der Sprecher der GPK betonte. Diese beantragte Genehmigung des Jahresberichts, die 171 anwesenden Kollegiums-Mitglieder waren einstimmig dafür.

Kein Sparpotential
Administrationsratspräsident Raphael Kühne schickte dem Geschäft grundsätzliche Ausführungen voraus. Anhand des Jahresberichts könne vermittelt werden, wie vielseitig und menschennah die Kirche in Bereichen wie Seelsorge, Bildung, Diakonie oder Kultur arbeite. Er forderte die Mitglieder des Kollegiums auf, dieses vielfältige Wirken in der Gesellschaft bekannter zu machen und zu vertreten. In den Regionalversammlungen hatte die beschlossene Mitfinanzierung der kirchlichen Jugendarbeit (akj) durch den Katholischen Konfessionsteil zu Diskussionen geführt. Seit dem 1. August 2020 und bis 2024 leistet der Konfessionsteil jeweils einen Betriebsbeitrag von 50 Prozent an sechs akj-Stellen, total sind es 400’000 Franken jährlich. Administrationsrat Fridolin Eberle erläuterte, dass dies zu einer Kostenverlagerung von den Kirchgemeinden hin zum Katholischen Konfessionsteil führe. Ziel sei, freiwerdende Mittel für die Jugendarbeit vor Ort einzusetzen und nicht als Sparpotential zu betrachten.

Bildungsfragen
Administrationsrätin Margrit Stadler-Egli, Schulpräsidentin, informierte zur flade mit gegenwärtig 42 Klassen und 730 Kindern/Jugendlichen. 30 Prozent der städtischen Oberstufen-Schülerinnen und -Schüler dürfen aufgenommen werden, für das neue Schuljahr hatten sich total 47 Prozent angemeldet. «Erneut musste das Los entscheiden, was für die Schülerinnen und Schüler wie für die Eltern sehr emotional, aber auch die fairste Lösung ist», sagte Margrit Stadler-Egli. Betreffend Konfessionen sind in der flade über 50 Prozent katholisch. Die Frage, ob es noch möglich sei katholische Elemente zu leben, bejahte Margrit Stadler-Egli klar. Sie wird nun nach 22 Jahren per Ende dieses Jahres aus dem Administrationsrat zurücktreten, in den letzten 15 Jahren war die flade das intensivste Arbeitsgebiet. Ihre grossen Verdienste werden zu gegebener Zeit gewürdigt. Administrationsrat Hans Brändle informierte über die weiteren katholischen Schulen. Leider musste er von der Schliessung der Alpinen Schule Vättis per Sommer 2021 Kenntnis nehmen, das Mädcheninternat am See, Kloster Wurmsbach, wird in wenigen Tagen nach 178 Jahren die letzten Schülerinnen verabschieden und das Gymnasium Untere Waid schliesst die Gymnasialstufe und führt neu eine Mittel- und Oberstufe mit Untergymnasium. Mit dem Friedberg, Gossau, gibt es noch ein Katholisches Gymnasium, ebenso erwähnte Hans Brändle die kath. Mädchen-Sekundarschulen in Wil und Gossau.

Jahresrechnung
GPK-Sprecher Bernhard Eugster erläuterte die Jahresrechnung des Katholischen Konfessionsteils, die bei einem Gesamtaufwand von rund 76 Millionen Franken, anstatt mit dem budgetierten Ertragsüberschuss von rund 126’000 Franken mit einem Defizit von 437’000 Franken abschloss. Die Entwicklung wurde hauptsächlich durch die Corona-Pandemie verursacht, insbesondere durch bedeutende Mindereinnahmen in der Stiftsbibliothek von rund 900’000 Franken. Die GPK des Kollegiums beantragte die Genehmigung der Jahresrechnung 2020, was vom Katholischen Kollegium einstimmig bestätigt wurde.

Drei Motionen
Zu Handen des Administrationsrates wurden drei Motionen zur Bearbeitung eingereicht. Kollegienrätin Hildegard Giger (Schänis-Maseltrangen) regt eine Verfassungsänderung mit dem Ziel der Reduktion des Katholischen Kollegiums von 180 auf 120 Mitglieder an.

Verena Schönenberger (Henau-Niederuzwil) verlangt verbindliche Richtlinien zu einer ökologisch und ethisch vertretbaren Ausrichtung aller Aufgaben des Katholischen Konfessionsteils.

Vera Bühler (Flawil) möchte den Administrationsrat beauftragen, die Verfassung des Katholischen Konfessionsteils einer Totalrevision zu unterziehen im Blick auf eine gendergerechte Sprache und die Verstärkung von Partizipationsmöglichkeiten junger Kirchenmitglieder. Weiter fordert sie vom Administrationsrat den Einsatz bei kirchlichen Behörden für die Weiterentwicklung kirchlichen Rechts, insbesondere betreffend gleichberechtigter Zulassung aller Katholikinnen und Katholiken zu allen Personalkategorien. Betreffend letzterer Forderung warb Kollegienrat Peter Legnowski, Altstätten, dafür, kirchenrechtliche Fragen nicht zum Gegenstand der staatskirchenrechtlichen Verfassung zu machen. Über die Motionen entscheidet das Kollegium an seiner November-Session.

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