Kirchenmusikschulzentrum bis 2027 ist eines von insgesamt 17 Legislaturzielen
Donnerstag, 30. Mai 2024Der Administrationsrat des katholischen Konfessionsteils St.Gallen hat kürzlich seine Legislaturziele 2024 bis 2027 verabschiedet. Nebst Strukturanpassungen mit der angelaufenen Verfassungsrevision, der Umsetzung wirksamer Massnahmen im Bereich Schutz und Prävention sowie zusätzlicher Professionalisierung in verschiedenen Bereichen sticht auch eine Neuerung heraus: Es soll ein ökumenisches Kirchenmusikschulzentrum geschaffen werden.
Der Administrationsrat des katholischen Konfessionsteils St.Gallen, v.l.: Thomas Franck (Verwaltungsdirektor), Hans Brändle, Barbara Hächler, Matthias Wettstein, Armin Bossart (Präsident), Rolf Allenspach, Cornelia Brändli-Bommer, Lothar Bandel.
Die von einer Stiftung getragene und 1997 gegründete Musikakademie St.Gallen ist zu einem Auslaufmodell geworden. Die einstigen Gründungsmitglieder sind zwar noch im Stiftungsrat vertreten, doch operativ sind nur noch die vom katholischen Konfessionsteil St.Gallen getragene Diözesane Kirchenmusikschule (dkms) sowie die von der evangelischen Landeskirche getragene Evangelische Kirchenmusikschule (ekms) tätig. Sie bieten an der Musikakademie bis heute Studiengänge in Kirchenmusik und Chorleitung an. Ursprünglich ging die Musikakademie aus vier Ausbildungsstätten für Musik hervor. Als sich die Partner mit ihren Ausbildungsgängen in unterschiedliche Richtungen entwickelten, änderte dies die Ausgangslage.
Die weiterhin operativ Aktiven erachten es folglich als zielführender, ein neues Konstrukt aufzubauen – ein ökumenisches Kirchenmusikzentrum. Der Administrationsrat der katholischen Kantonalkirche St.Gallen unterstützt dieses Vorgehen und hat deshalb die Umsetzung eines solchen Kirchenmusikzentrums in seine Legislaturziele aufgenommen.
Umsetzung der Verfassungsrevision
Insgesamt finden sich in den Legislaturzielen des Administrationsrats 17 Punkte. Pro Ressort wurden zwei Ziele gesetzt. Eine Ausnahme bildet das Ressort «Präsidiales und Finanzen», wo sich gesamthaft fünf Legislaturziele finden: Dazu gehören die Umsetzung der Verfassungsrevision, eine professionelle Kommunikation der Hauptstudie zur «Geschichte des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche Schweiz» und die Umsetzung wirksamer Massnahmen im Bereich Schutz und Prävention. Ebenfalls als Ziele genannt werden eine Verwaltungsreform zur Entflechtung operativer und strategischer Aufgaben im Administrationsrat, ein gesunder Finanzhaushalt und eine Pensionskasse, die weiterhin eigenständig als Pensionskasse des katholischen Konfessionsteils geführt werden kann.
Beim Ressort Liegenschaften und Forstbetrieb will man sich auf die Renovation des Dachs und die Teilrenovation der Fassaden der Kathedrale konzentrieren sowie auf die Umsetzung der Überbauung «Guter Hirte» in Altstätten. Dass die religiöse Bildung am Lernort Schule erhalten bleibt, findet sich unter den Zielen des Ressorts «Seelsorge und katholische Schulen», ebenso die Stärkung der Spezialseelsorge. Bei der flade haben die Schulraumplanung sowie die Sicherung als Volksschule oberste Priorität.
Grössere Einheiten bei den Kirchgemeinden
Bleiben noch zwei Ressorts: Im Bereich Kirchgemeinden will man das Bewusstsein für grössere Organisationseinheiten mit professioneller Verwaltung stärken. Beim Finanzausgleich unter den Kirchgemeinden soll es Nachjustierungen geben. Das Ressort Soziales will die Caritas als Sozialwerk der katholischen Kirche stärken und ebenso dem Engagement im Bereich Begleitung in der letzten Lebensphase, insbesondere im Bereich Palliative Care, mehr Gewicht geben.
Text: Roger Fuchs