Dritter Managementplan zum Schutz des Weltkulturerbes Stiftsbezirk

Dienstag, 3. Dezember 2024

Der Katholische Konfessionsteil, der Kanton und die Stadt St.Gallen präsentieren im Rahmen des Managementplans 2025 bis 2028 konkrete Massnahmen zum Schutz und zur Pflege des UNESCO-Weltkulturerbes Stiftsbezirk. Der jeweils vierjährige Managementplan gründet auf einer gemeinsamen Vereinbarung von Ende 2014. Er bildet die Grundlage für die Planung von gemeinsamen und nicht gemeinsamen Aufgaben der Hauptträgerinnen und -träger des Stiftsbezirks.

DSC08917

von links: Armin Bossart, Administrationsratspräsident des Katholischen Konfessionsteils St.Gallen; Laura Bucher, Regierungsrätin Kanton St.Gallen; Maria Pappa, Stadtpräsidentin St.Gallen, Thomas Franck, Interimspräsident des Vereins Weltkulturerbe Stiftsbezirk St.Gallen. Bild: Roger Fuchs

Zum dritten Mal in Folge haben der Katholische Konfessionsteil, der Kanton und die Stadt St.Gallen über den Verein Weltkulturerbe Stiftsbezirk St.Gallen einen gemeinsamen Managementplan erarbeitet. Die neue Planung wurde im November vom Administrationsrat des Katholischen Konfessionsteils, der Kantonsregierung und dem St.Galler Stadtrat verabschiedet. Diese erläutert, wie der aussergewöhnliche, universelle Wert des Weltkulturerbes Stiftsbezirk St.Gallen geschützt wird. Angesichts seiner herausragenden Bedeutung für das kulturelle Erbe verdient es der Stiftsbezirk, dass von Seiten der zuständigen Behörden und betroffenen Trägerinnen und Trägern angemessene Massnahmen zum Schutz und zur Pflege nach Vorgaben des internationalen Rechts getroffen werden.

Alles in allem ist der dritte Managementplan für die Jahre 2025 bis 2028 eine Fortsetzung der bisherigen Managementpläne. Nebst einer Beschreibung des Weltkulturerbes, einer Übersicht über die Akteure im Stiftsbezirk sowie der Vorstellung rechtlicher Schutzinstrumente sind darin auch konkrete Massnahmen-Schwerpunkte aufgelistet. Diese gliedern sich in die fünf Handlungsbereiche «Rechtliche Schutzmassnahmen», «Erschliessung und Erforschung», «Erhaltung und Schutz», «Kommunikation, Vermittlung und Tourismus» sowie «Organisation und Koordination.»

Neues Besucherzentrum in Abklärung

Die Planung für die nächste vier Jahre umfasst insgesamt 33 Massnahmen, wobei 8 Massnahmen für diese Planperiode neu dazugekommen sind. Eine zentrale Massnahme ist die Vorbereitung eines neuen Besucherzentrums. Dieses soll die wachsenden Publikumsströme effizienter lenken und ein zentrales Informations- und Serviceangebot bereithalten. Dadurch soll das Erlebnis weiter verbessert und der nachhaltige Kulturtourismus gefördert werden. Auch will man die Zugänge und die Signaletik für Menschen mit einer Beeinträchtigung verbessern. Nach ersten Standortanalysen sollen nun in der neuen Managementperiode Lösungen entwickelt werden.

Zu den weiteren Schwerpunkten gehört beispielsweise auch, dass Grundsätze und Kriterien zur Nutzung des Stiftsbezirks entwickelt werden sollen, ebenso Richtlinien für das Bauen und Planen im Stiftsbezirk. Die Verbesserung der Klimasituation im Barocksaal der Stiftsbibliothek ist ein weiteres konkretes Handlungsfeld. Einiges ist bereits angelaufen und setzt sich nun fort, beispielsweise die Unterschutzstellung mobiler Kulturgüter im Stiftsbezirk, darunter der Bestände der Stiftsbibliothek sowie deren digitale Katalogisierung. Oder die Fortsetzung der Erschliessung und Digitalisierung der Gesamtbestände des Stiftsarchivs, oder die Prüfung einer Erweiterung der kulturellen Teilhabe im Stiftsbezirk als Ganzes einschliesslich der Umsetzung erster Projekte dazu.

Seit 1983 Weltkulturerebe

Der Stiftsbezirk St.Gallen ist aufgrund seines eindrucksvollen Gebäudeensembles, seiner langen Geschichte, der dazugehörigen Stiftsbibliothek und des Stiftsarchivs sowie der Vielzahl von einmaligen Handschriften und Urkunden seit 1983 in der Liste der UNESCO-Welterbestätten verzeichnet. Die Verwendung der Kennzeichen des Welterbes muss mit der Vermittlung von erzieherischen, wissenschaftlichen, kulturellen oder künstlerischen Werten verbunden sein, welche den Leitideen und den philosophischen Grundsätzen der Welterbekonvention und der UNESCO entsprechen.

Der Managementplan 2025 – 2028 liegt ab sofort druckfrisch vor und kann bei der Geschäftsstelle des Vereins Weltkulturerbe Stiftsbezirk bestellt werden: info@stiftsbezirk-sg.ch

Text und Bild: Roger Fuchs

Weitere News.