David Hutter – einer von zwei Kandidaten für den Administrationsrat
Dienstag, 21. Oktober 2025«Ich bin überzeugt, dass frisches Blut jedem Gremium guttut», sagt David Hutter aus Balgach. Er kandidiert an der Kollegiumssession vom 18. November als Nachfolger von Administrationsrat Lothar Bandel. Auch wenn er nicht aus den Reihen des Parlaments antritt, ist der 45-Jährige kein Unbekannter. Im Stiftsbezirk St.Gallen hat er als Architekt bereits diverse Bauprojekte mitverantwortet. Ferner wirkt er seit drei Jahren als Vizepräsident der Kirchgemeinde Balgach. Seine Kandidatur begründet er zum einen mit dem Reiz des strategischen Planens, andererseits möchte er gerne seine Zeit und Fähigkeiten der Kirche widmen.
David Hutter freut sich, an den Regionalversammlungen im Vorfeld des Katholischen Kollegiums noch mehr von sich zu erzählen.
Wenn David Hutter, wohnhaft in Balgach, an die Bauprojekte im Stiftsbezirk denkt, leuchten seine Augen. Seit der Analyse des Raumbedarfs im Jahr 2018 ist er in Bauvorhaben des Katholischen Konfessionsteils involviert – von der Sanierung des ehemaligen Bankgebäudes, das heute die Pensionskasse und die Diözesane Kirchenmusikschule beherbergt, über den Umbau des Türmliflügels, den Gebäudetrakt mit dem Ordinariat bis hin zum Dachausbau mit Versammlungs- und Pausenraum für die katholische Administration. Auch Schulzimmer der Flade sowie jüngste Arbeiten beim Umbau der Bischofswohnung tragen seine Handschrift. «Fast der halbe Stiftsbezirk», sagt er schmunzelnd, habe er mit seiner Unternehmung, einem Architekturbüro mit Sitz in St.Gallen, geprägt.
Kandidat unterstreicht sein Netzwerk
«Besonders wichtig bei allen Projekten ist mir, nicht nur bauliches Fachwissen einzubringen, sondern auch das notwendige Fingerspitzengefühl im Umgang mit der Denkmalpflege zu beweisen.» Diesbezüglich bringe er viel Erfahrung mit, so David Hutter, der auch auf sein grosses Netzwerk verweist. «Ich bin überzeugt, dass ein solches im Bauwesen von grosser Bedeutung ist.» Ferner unterstreicht er seine Flexibilität, die er als Geschäftsführer mitbringt und ihm das Amt als Administrationsrat ermöglichen würde. Hierzu beruflich etwas zu reduzieren, sei Dank seines guten Teams kein Problem. Und noch etwas steht für David Hutter ausser Frage: «Wenn ich zum Administrationsrat gewählt werde, wird mein Unternehmen zur Vermeidung von Rollenkonflikten keine baulichen Aufträge mehr für den Konfessionsteil ausführen. Dieser Konsequenz bin ich mir bewusst.»
David Hutter liess sich in Liechtenstein zum Architekten ausbilden und arbeitete später in verschiedenen Architekturbüros in Zürich und St.Gallen. Überdies unterrichtete er im Verlauf seiner Karriere drei Jahre lang als Dozent beim Verband der Immobilienwirtschaft SVIT und gab sein Wissen zu Gebäudeunterhalt, Renovation und Erneuerung weiter. Seit 2015 ist er selbstständig. Immer wieder sei er deshalb gefordert, Strategien zu entwickeln und auch Entscheide zu fällen. Den Reiz des strategischen Planens hebt er auch als eine seiner Motivationen für seine Kandidatur hervor. «Ich bin sehr interessiert, die Projekte von der Umsetzung bis zum Ziel zu begleiten.» Werden die Finanzen knapper, sei besonders unternehmerisches Denken wichtig, so David Hutter. «In diesem Fall geht es darum, mit den vorhandenen Mitteln das Maximum herauszuholen.»
Unbekanntheit als Chance nutzen
Im Katholischen Kollegium, der Wahlbehörde des Administrationsrats, ist David Hutter bislang ein unbeschriebenes Blatt. Dies könne zwar Segen und Fluch zugleich sein, doch er sehe es primär als Chance. «Ich freue mich darauf, mich an den Regionalversammlungen zu präsentieren und hoffentlich einen guten Eindruck zu hinterlassen», sagt David Hutter. Als Vorteil wertet er auch, dass er angesichts seiner 45 Jahre für frisches Blut im Administrationsrat sorgen könnte.
Kirchliche Werte pflegen
Auf die Bedeutung der katholischen Kirche angesprochen, betont der Kandidat Werte wie Nächstenliebe, Menschlichkeit und die Solidarität – diese machten für ihn die Kirche aus. Seit 2018 wirkt David Hutter als Vizepräsident der Kirchgemeinde Balgach, ein Amt, das er im Fall der Wahl zum Administrationsrat abgeben würde. «Das kirchliche Miteinander ist bei uns in den letzten Jahren stark gewachsen, auch dank eines guten Pfarrers», so Hutter. «Dabei sehe ich, wie viel Energie Menschen einbringen und welche Chancen die Kirche hat, Gutes zu bewirken.»
Wertvoll erachtet David Hutter auch das duale System, dank dem die Aufgaben in der katholischen Kirche zwischen pastoraler und staatskirchenrechtlicher Seite aufgeteilt sind. Das System lasse sich durchaus auch mit dem Bauwesen vergleichen: Wenn eine Abteilung Ideen einbringe und eine andere die Umsetzung und Kosten verantworte, erfordere dies oft Kompromisse zwischen Visionen und Realitäten. «Ein solches Miteinander finde ich sehr gut und bringt einem auch weiter.»
David Hutter ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Er mag Bergtouren, ist im Turnverein und spielt Klavier. Wieviel Musikgehör das Katholische Kollegium für seine Kandidatur hat, entscheidet sich am 18. November.
Text und Bild: Roger Fuchs