Buebeflade ist bereit: Mit Kleeblatt auf der Brust geht’s nach Dublin

Montag, 26. Mai 2025

Ab dem 30. Mai werden im irischen Nationalmuseum in Dublin Handschriften aus der Stiftsbibliothek St.Gallen ausgestellt – und auch Werke von Schülern der Buebeflade bereichern die Schau. Zur feierlichen Eröffnung reisen sie gemeinsam mit ihren Lehrpersonen nach Irland. Da sie – im Gegensatz zu irischen Schülerinnen und Schülern – keine Schuluniform tragen, wurden kurzerhand schwarze Poloshirts mit dem Schriftzug «flade» und einem Kleeblatt, dem Nationalsymbol Irlands, bedruckt.

Die Freude ist gross - Schüler und Lehrpersonen der Buebeflade kurz vor der Abreise nach Dublin. Bild: Roger Fuchs

Seit einem Jahr laufen die Vorbereitungen, nun steht der grosse Moment bevor: Schüler der Buebeflade haben in den letzten Monaten Werke erarbeitet, die alte Handschriften zeitgenössisch interpretieren. Gemeinsam mit 17 Handschriften, die von der St.Galler Stiftsbibliothek ausgeliehen werden, sind die Werke der Schüler ab dem 30. Mai in der Ausstellung «Words on the Wave: Irland und St.Gallen im frühmittelalterlichen Europa» im irischen Nationalmuseum in Dublin zu sehen.

Um bei der feierlichen und einen Tag zuvor stattfindenden Ausstellungseröffnung dabei zu sein, reisen die Schüler der Siegerprojekte zusammen mit mehreren Lehrpersonen vom 27. bis 30. Mai selbst nach Dublin. Kurz vor der Abreise haben sie ein schwarzes Poloshirt erhalten, einheitlich bedruckt mit dem Schriftzug «flade» und einem Kleeblatt, dem Nationalsymbol von Irland. «Dies ist nun sozusagen unsere Schuluniform», sagt Lehrer Fabio Mares schmunzelnd. Und er verweist darauf, dass man in Irland eben noch Schuluniformen kennt und trägt.

Mehrmonatiger Entstehungsprozess

Der Grundstein für das Projekt wurde vor gut einem Jahr gelegt: Lehrerin Susan Benz, die selbst drei Jahre lang in Dublin gewohnt hat und für das Land schwärmt, war sofort Feuer und Flamme, als die Anfrage vom irischen Nationalmuseum kam, ob die Buebeflade an der Ausstellung mit irischen Handschriften der Stiftsbibliothek mitwirken wolle. Rasch bildete sich eine Projektgruppe.

Im Rahmen eines mehrmonatigen Prozesses entwickelten die Schüler eigene Werke. Der Auftrag lautete, alte Handschriften neu zu interpretieren. Um mit der Zierschrift vertraut zu werden, besuchte im Rahmen des Entstehungsprozesses der bekannte irische Historiker und Kalligraf Timothy O’Neill für eine Unterrichtseinheit die flade. «So entstanden einmalige Werke mit wunderbaren Verzierungen, die inhaltlich auch noch in 500 Jahren den Historikern ein lebendiges Bild davon vermitteln, wie Jugendliche im Jahr 2025 leben, was sie bewegt und worüber sie nachdenken», sagt Lehrer Daniel Mata, Mitglied der dreiköpfigen Jury, die aus allen Werken zwanzig Siegerarbeiten auswählte.

Eröffnungsfeier und Fotoshooting mit Bundespräsidentin

Die Kulturreise nach Dublin ist nun der Lohn für das Engagement der Schüler. Dabei kommt es auch zu einem Austausch mit einer irischen Partnerschule und es wartet auf die Reisenden eine Führung durch das Trinity College, eine renommierte Universität von Dublin. Der Höhepunkt bildet sodann die Eröffnungsfeier der Ausstellung im irischen Nationalmuseum. Vorgängig treffen sich die Schüler zu einem Fotoshooting mit der Schweizer Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter, die ebenfalls nach Dublin reist und dieses Jahr – es sei daran erinnert – ihre Verbundenheit zur Stiftsbibliothek bereits mit der Neujahrsansprache aus dem Barocksaal zum Ausdruck gebracht hat.

Text und Bilder: Roger Fuchs

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