15. St.Galler Bistumssingtag mit Rekordbeteiligung von 200 Teilnehmenden

Mittwoch, 9. November 2022

Mit zwei Jahren Verspätung ist vor wenigen Tagen der 15. St.Galler Bistumssingtag durchgeführt worden. Die 200 Teilnehmenden studierten die vom Vorarlberger Komponisten Thomas Thurnher geschaffene «Kleine Festmesse» ein. Veranstalterin des Anlasses ist die Diözesane Kirchenmusikschule (DKMS). Der nächste Singtag ist am 9. November 2024.

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2020 hätte das 150-Jahr-Jubiläum des Kirchenmusikverbandes Bistum St.Gallen gefeiert werden sollen. Hätte. Gleichzeitig mit dem Verband der Diözese Feldkirch. Die beiden Verbände hatten zu diesem Anlass den Vorarlberger Komponisten Thomas Thurnher (*1966) mit einer Komposition beauftragt. Die «Kleine Festmesse» für Orgel, Echo-Chor und/oder Bläser lag rechtzeitig vor und konnte endlich am Bistumssingtag vom 5. November 2022 mit zwei Jahren Verspätung erarbeitet und am Abend im Gottesdienst in der Kathedrale St.Gallen zum Klingen gebracht werden. Tatsächlich war es ein mächtiger Klang. Noch nie zuvor hatten so viele Sängerinnen und Sänger am Bistumssingtag teilgenommen. Mit 200 Teilnehmenden musste eine ausserordentliche Lösung für den Einsatz gefunden werden.

Andreas Gut, Domkapellmeister, leitete am Morgen die Frauenprobe und Esther Wild Bislin, Kirchenmusikerin in der katholischen Kirche Uzwil und Umgebung, die Probe der Männer. Am Nachmittag fanden sich alle Beteiligten in der Kathedrale in den hintersten Bänken ein, um sämtliche Teile zusammenzusetzen. «Es läuft unglaublich viel», hatte Andreas in der Probe immer wieder betont, um die Sängerinnen und Sänger darauf vorzubereiten, auf dem eigenen Weg zu bleiben, sich von den Überlagerungen nicht ablenken zu lassen. Was das bedeutete, stellte sich heraus, als die Männer ihren Teil hinzufügten, der teilweise versetzt zu den Frauenstimmen geschrieben ist. Und zusätzlich kamen die Dombläser der Kathedrale dazu und der Echo-Chor mit den Solistinnen und Solisten Kimberly Brockman, Mirjam Fässler, Raphael Holenstein und Niccolo Paudler. An der Orgel spielte Willibald Guggenmos. Es war wahrlich eine Herausforderung, die letztlich gemeistert wurde.

Die Teilnehmenden des Bistumssingtages bildeten den Hauptchor und sangen die Teile Kyrie, Halleluja-Coda, Sanctus/Benedictus, Agnus Dei. Die «Kleine Festmesse» ist so komponiert, dass sie variabel gesungen werden kann. Ohne Echo-Chor, nur mit Bläsern oder nur mit Orgelbegleitung. Thomas Thurnhers Musik ist schnörkellos, direkt. Die Vierstimmigkeit, der Echo-Chor und die Instrumentalmusik bilden zeitweise eine verwirrende Vielstimmigkeit, so, als würden alle etwas mitteilen wollen und niemand hört zu. Doch gerade in dieser Situation war es nötig, genau hinzuhören, um den Zusammenhalt trotz Vielstimmigkeit zu wahren. Zusätzlich zur «Kleinen Festmesse» wurden Rodney Bambricks «Gott mag segnen» und Paul Hubers «Nun danket alle Gott» mit einer pompösen Chorcoda am Schluss des Gottesdienst gesungen.

Der Bistumssingtag wird regelmässig von der Diözsanen Kirchenmusikschule organisiert und durchgeführt. Der nächste Bistumssingtag findet am Samstag, 9. November 2024, statt.

Cecilia Hess-Lombriser, Uzwil

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