Herisauer Künstlerin bringt St.Galler Kathedrale auf Leinwand

Montag, 21. August 2023

Einige ihrer Werke waren schon in den USA zu sehen – jetzt hat die renommierte Künstlerin Eveline Göldi aus Herisau ein ganz spezielles Projekt in Angriff genommen: Sie malt die St.Galler Kathedrale. Auf einer Staffelei in ihrem Atelier stehen die beiden noch unfertigen Bilder. «Dieses Wahrzeichen der Stadt St.Gallen ist einfach einmalig», schwärmt die Künstlerin, die im Sommer den Anstoss zu diesem Projekt bekam.

Eveline Göldi aus Herisau ist von der Kathedrale St.Gallen mit ihren Türmen so fasziniert, dass sie gleich zwei kunstvolle Bilder malt.

Wer sich mit zeitgenössischer Kunst und Bildern befasst, stösst unweigerlich auf den Namen Eveline Göldi. Leuchtend und kraftvoll präsentieren sich die Werke der 50-jährigen Herisauerin. Einige gibt es auch in imposanten Dimensionen, wie sich in ihrem Zuhause und Atelier in Herisau zeigt. Richtig Fahrt aufgenommen hat ihre Karriere im Jahr 2018, als sie im historischen Museum in Bern für ein Porträt von Albert Einstein ausgezeichnet wurde. Mehrere internationale Ausstellungen konnte sie seither bestreiten.

Ihn ihrem aktuellen Projekt hat Eveline Göldi die Kathedrale St.Gallen als Vorlage genommen. Als der Katholische Konfessionsteil in diesem Sommer eine Geschichte über die vielen Produkte publizierte, die mit den Klostertürmen werben, fühlte sie sich inspiriert, künstlerisch aktiv zu werden. Anhand von Fotografieren sah sie sich das Bauwerk ganz genau an. Mittlerweile stehen zwei Leinwände in der Grösse von 100×70 Zentimeter in ihrem Atelier auf der Staffelei. Auf einem Bild will Eveline Göldi die Kathedrale möglichst realitätsnah abbilden, auf dem anderen Bild abstrakt. «Ich mag Gegensätze», so die Künstlerin.

Schritt für Schritt zum gewünschten Bild

Um ein Bild zu fertigen, trägt Eveline Göldi auf die weiss grundierte Leinwand mehrere Farbschichten mit Acryl auf, bis sie mit dem Hintergrund zufrieden ist. Darauf hat sie dann mit Kohle das St.Galler Wahrzeichen gezeichnet. In einem nächsten Schritt folgt die Farbgebung, allerdings nicht mit einem Pinsel, sondern mit Hilfe eines Spachtels. Bis die Bilder fertig sind, kann es durchaus noch zwei, drei Monate dauern. «Ich bin eine Wochenendkünstlerin», begründet Eveline Göldi. Während der Woche führt sie zusammen mit ihrem Mann ein Finanzberatungsgeschäft, an den Wochenenden widmet sie sich jeweils um die zehn Stunden ihrer Leidenschaft, der Malerei.

Zweifelsfrei findet Eveline Göldi die St.Galler Kathedrale mit ihren Türmen nicht nur ein schönes Sujet für ihre Bilder, sondern sie zeigt sich auch persönlich sehr beeindruckt von dem Bauwerk. «Das Gebäude ist extrem imposant und es ist auch beeindruckend, wie lange es schon steht. Das zeigt, welche einmalige Substanz die Kathedrale hat.» Natürlich seien ihr beim Malen auch Fragen durch den Kopf gegangen. Beispielsweise jene, ob die goldfarbenen Kugeln ganz oben auf den Türmen als Zeitkapseln dienen, in denen bis heute historische Dokumente lagern? Abklärungen zeigen, dass dies derzeit niemand mit absoluter Sicherheit weiss. Bei der umfassenden Restaurierung von 2000 bis 2003 seien diese Kugeln nicht heruntergenommen worden, erinnert sich der damalige Mesmer Pius Baumann.

Bald in einer Ausstellungsgalerie?

Gemäss Eveline Göldi ist denkbar, dass die beiden Bilder an der einen oder anderen Ausstellung zu sehen sein werden, fix entschieden ist aber noch nichts. Die Werke der Künstlerin können auch käuflich erworben werden. Für ein Bild in der vorliegenden Grösse der Kathedrale muss mit 5500 Franken gerechnet werden.

Mehr Informationen zur Künstlerin: www.eveline-goeldi.ch

Text, Bild, Video: Roger Fuchs

Video: Eveline Göldi erläutert die Hintergründe zu den Bildern mit der Kathedrale

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