Kathedrale

Der Katholische Konfessionsteil gewährleistet als Eigentümer Unterhalt und Betrieb der Bischofskirche, welche gleichzeitig Pfarrkirche der Dompfarrei St.Gallen ist.

12Stiftskirche

Die ehemalige Stiftskirche ist ein Werk des späten Barocks. Sie wurde zwischen 1755 und 1767 erbaut. Nebst der eindrucksvollen Fassade mit den zwei Türmen ist auch das Innere wundervoll ausgestattet. Bereits im Jahr 612 errichtete der irische Wandermönch Gallus hier eine Einsiedlerei. Daraus entstand 719 ein Kloster, welches nach zu religiöser, wirtschaftlicher und kultureller Blüte aufstieg. Nach wechselvoller Geschichte ist die Abtei 1805 aufgehoben worden.

Frühere Kirchen
Um 612 Zelle des irischen Einsiedlers St.Gallus. Um 719 Klosterkirche des ersten alemannischen Abtes St.Otmar. 830/837 Basilika des Abtes Gozbert mit der noch erhaltenen, jedoch mehrfach umgebauten St.Gallus-Krypta. 867 Anbau der St.Otmars-Kirche im Westen, dort um 980 Einbau der Krypta, die heute als Grablege der Bischöfe dient. 1439-83 Neubau eines gotischen Chores. 1529 Bildersturm, seit 1532 mehrfache Erneuerungen. Mittelalterliche Bauplastik ist seit 1981 im Lapidarium ausgestellt.

Barocke Kirche
1755-66 Errichtung des vollständigen Neubaus unter Fürstabt Cölestin Gugger von Staudach durch die Baumeister Peter Thumb (Rotunde mit Schiff) und Johann Michael Beer von Bildstein (Chor mit Doppelturmfassade). Einheitliche künstlerische Ausstattung unter Leitung von Bildhauer Christian Wenzinger, durch den Maler Josef Wannenmacher und die Stukkatoren Johann Georg und Matthias Gigl. Hervorragendes Holzwerk am Chorgestühl und an den Beichtstühlen von Joseph Anton Feuchtmayer unter Mitarbeit von Johann Georg und Franz Anton Dirr, Intarsien von Br. Gabriel Loser. Chorgitter mit dem Wappen des Fürstabtes Beda Angehrn von F. A. Dirr entworfen und von Joseph Mayer geschmiedet.

Altäre
Vier Rokoko-Seitenaltäre in Stuckmarmor von Fidel Sporer um 1769; Marienbild von Stefano Legnani 1691, die anderen Gemälde aus dem frühen 19. Jahrhundert. Zwei Chorpfeiler-Altäre von J. A. Feuchtmayer um 1770 mit Gemälden aus dem 19. Jahrhundert. Klassizistischer Hochaltar von Josef Simon Moosbrugger 1808/10 mit dem Gemälde «Himmelsaufnahme Mariens» von Giovanni Francesco RomaneIli 1644/45. An die ehemaligen Altäre im Westchor (unter der heutigen Empore) erinnern zwei barocke Ölgemälde: St.Benedikt und St.Gallus.

Orgeln
Zwei barocke Chororgeln mit 34 Registern, erbaut von Victor Ferdinand und Joseph Bossart aus Baar/Zug 1768/70; erweitert von Franz Anton Kiene aus Kisslegg/Allgäu in den Jahren 1824/26; wieder in Stand gesetzt 1967 von M. Mathis & Co. in Näfels; Renovation und Rekonstruktion durch die gleiche Firma im Jahre 2006. Grosse Domorgel mit 74 Registern auf der 1810 eingebauten Empore von Th. Kuhn AG in Männedorf 1968.

Restaurierungen
Aussenrenovation 1928-38, statische Sicherung 1961-62, Innenrestaurierung 1962-67 mit Wiederherstellung des Zustandes der Bauzeit, seit 1967 zusätzlicher Zelebrationsaltar im Zentralraum unter der Kuppel, 2000-03 Fassaden- und Turmrenovation.

Liturgische Stellung
Stiftskirche bis zu der 1805 erfolgten Aufhebung der Benediktiner-Abtei. Bischöfliche Kathedrale seit 1823 (damals Gründung des Doppelbistums Chur-St.Gallen, 1847 Errichtung des selbständigen Bistums St.Gallen), zugleich Pfarrkirche der Dompfarrei, Eigentum des Katholischen Konfessionsteils des Kantons St.Gallen. Als Baudenkmal von nationaler Bedeutung unter Bundesschutz gestellt, seit 1983 mit dem Stiftsbezirk St.Gallen in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.

Kunstgeschichtliche Bedeutung
Die Kathedrale, deren Ausstattung zwischen Rokoko und Klassizismus steht, ist eine der letzten monumentalen Sakralbauten des Spätbarocks. Ihr Hauptmerkmal ist die Harmonie der Räume: kreisrunder Mittelbau mit zwei unter sich korrespondierenden Längsbauten nach Osten und Westen, alle begleitet von zwei mitschwingenden Seitenschiffen. Die im Barock stets erstrebte organische Verbindung von Zentral- und Longitudinalräumen ist hier am Ende der Stilepoche vollkommen geglückt.

Ausmasse
Länge des Innenraumes 97,3 m. Breite des Schiffes und Chores 27 m, der Rotunde 37,4 m. Höhe der Gewölbe 20 m, der Mittelkuppel 27,5 m. Fläche der Deckengemälde 2’500 m2. Rauminhalt 47’000 m3. Höhe der Türme 68 m.

DomMusik St.Gallen
Mit grossem Engagement, viel Motivation und Freude engagieren sich über 160 Menschen in den Chören der Kathedrale St.Gallen. Die musikalische Gestaltung der liturgischen Feiern in der Kathedrale hat für die DomMusik oberste Priorität. Daneben gibt es ein umfangreiches Konzertangebot. Chorkonzerte – a cappella, mit Orgel- oder Orchesterbegleitung, Orgelkonzerte auf den historischen Chororgeln und der sinfonischen Grossen Orgel, Barockkonzerte mit Originalinstrumenten und geistliche Abendmusiken sind fester Bestandteil der DomMusik. Website der DomMusik

 

 

Glockengeläut Kathedrale St.Gallen